Das Tempo der Mode: Zeit und Geld in der Kolonie Neu Niederlande

Geld stellt für Simmel eine Möglichkeit dar, mit der Gesellschaften Austauschbeziehungen organisieren und temporalisieren können. Der Beitrag überprüft diese These am Beispiel der raumzeitlichen Differenz zwischen den Siedlerinnen und Siedlern in der Kolonie Neu Niederland, indigenen Pelzhändlerinnen und Pelzhändlern in Nordamerika und niederländischen Kompaniemitgliedern und Europäerinnen und Europäer in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Alle Beteiligten versprachen sich Profit und Prestige vom Handel mit Pelzen – auch wenn sich die Vorstellung, was Profit und Profit für sich und die anderen bedeute, durchaus unterschieden. An unterschiedlichen Beispielen thematisiert der Beitrag die Flüchtigkeit modischer Strömungen ebenso wie die Versuche, daraus Kapital zu schlagen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf materiellen Objekten und deren Geld-Werdung: Denn kulturell und raumzeitlich kompatibel wurden die unterschiedlichen Vorstellungen insbesondere durch textile Währungen wie Felle und Tücher, denen transatlantisch wie transkulturell Bedeutung zugeschrieben wurde.

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