Max Arnold: Kämpferische Gewerkschaftspolitik während der Boomjahre
Referat im Panel Fabrikgesellschaft. Kritik am Preis des Wohlstands im „Wirtschaftswunder“
Als von 1947-1974 wirkender geschäftsleitender Sekretär des Schweizerischen Verbands des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) war Max Arnold (1909-1998) eine der markantesten Figuren der schweizerischen Gewerkschaftsbewegung der Nachkriegszeit. Auch in den Boomjahren verstand Arnold die Gewerkschaften als soziale Bewegung – ihr Ziel bleibe letztlich „eine neue Wirtschaftsordnung (…), die die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft beseitigt“. Im durch die Hochkonjunktur und den Kalten Krieg geprägten Klima der 1950er und 1960er Jahren musste Arnolds Kurs – auch in den eigenen Reihen – anecken. Gleichzeitig wurde er damit zu einem wichtigen Brückenbauer zwischen der „alten“ und der „neuen Linken“ in der Schweiz.