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Fünfte Schweizerische Geschichtstage
5. bis 7. Juni 2019 | Universität Zürich | Tagungsthema «Reichtum»
Vom 5. bis 7. Juni 2019 ist das Historische Seminar der Universität Zürich Gastgeberin der Fünften Schweizerischen Geschichtstage. Die unter der Ägide der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) stehende Veranstaltung findet alle drei Jahre statt. Sie ist der bedeutendste Treffpunkt für Schweizer Historikerinnen und Historiker aller Epochen und Forschungsrichtungen, insgesamt werden ca. 900 Personen in Zürich erwartet.
Das Thema der Geschichtstage 2019 ist Reichtum. Damit nehmen sie eine Reihe von Debatten der gegenwärtigen Geschichtswissenschaften auf: etwa über die Entstehung des Kapitalismus und sein Verhältnis zu knapper werdenden natürlichen Ressourcen, über Reichtumsvermehrung als Horizont individueller Lebensentwürfe und gesellschaftlicher Fortschrittsideen, über die Beziehungen zwischen Reichtum und Macht oder über intergenerationelle Güterweitergabe und Ungleichheit (mehr zum Tagungsthema).
Das Programm bietet:
- Panels: In 70 Einzelveranstaltungen, sogenannten Panels, präsentieren über 250 Historikerinnen und Historiker neuste Forschungsarbeiten. Die Themen der Panels nähern sich dem Thema «Reichtum» aus unterschiedlichen Perspektiven, und decken den gesamten Zeitraum von der Alten Geschichte bis zur Zeitgeschichte ab. Einige Panels widmen sich ausserdem der Vermittlung von Geschichte in der Schule und im Museum oder aktuellen Problemen der Archivwissenschaft.
- Keynote-Vorträge: Mit Beshara Doumani (Brown University, USA), Joel Kaye (Columbia University, USA) und Mary O’Sullivan (Université de Genève) konnten drei international renommierte Forschende für Keynote-Vorträge gewonnen werden. Alle drei haben die Forschung zum Tagungsthema «Reichtum» entscheidend geprägt und zeigen, wie vermeintliche Gegeben- und Gewissheiten durch historische Analyse herausgefordert werden können. Doumani untersucht weit ab von eurozentristischen Ansätzen, wie Familien im Nahen Osten ihr Erwerbsleben um Stiftungen herum organisierten. Joel Kay unternimmt eine Expedition ins mittelalterliche Denken und untersucht, wie dieses durch den vermehrten Umlauf des Geldes geprägt wurde. Und Mary O’Sullivan fragt, ob wir aus der Finanzkrise lernen können.
- Podien: Interdisziplinär erweitert wird die Auseinandersetzung zum Tagungsthema mit zwei Podiumsdiskussionen: Im Gespräch mit einer Archäologin, einer Soziologin und einem Literaturwissenschafter steht die (Un-)Sichtbarkeit von Reichtum zur Debatte und unter Beizug ökonomischer und politologischer Perspektiven wird über Ungleichheit und Ungleichheitsforschung in der Schweiz nachgedacht.
- Mit den vier Panoramen setzt das Historische Seminar einen besonderen Akzent. Sie thematisieren Beziehungszonen zwischen Geschichte und Gesellschaft. Es geht um Geschichtsmuseen, um die Entwicklungen in der Public History und deren Einfluss auf die Vermittlung von Geschichte, um grosse Erzählungen in Forschung und Unterricht und um die Forderung nach einer Einbettung der Geschichte der Schweiz in eine europäische oder auch globale Perspektive.
Die Geschichtstage wurden 2007 erstmals durchgeführt. Sie gehören zu den grössten regelmässig stattfindenden geisteswissenschaftlichen Veranstaltungen in der Schweiz. Sie wurden mit der Absicht gegründet, die Kommunikation innerhalb der schweizerischen Geschichtswissenschaften zu intensivieren und den Dialog zwischen Wissenschaft und einer weiteren Öffentlichkeit zu stärken. Neben Historikerinnen und Historikern, die an Hochschulen und Forschungseinrichtungen lehren, forschen oder studieren, leisten auch zahlreiche Freiberufliche, Museumsschaffende, Lehrpersonen, Bibliothekarinnen und Archivare einen Beitrag zum Programm. Die Geschichtstage sind eine Fachtagung, die sich aber entschieden auch an die interessierte Öffentlichkeit wendet. Sie wollen Raum bieten für intensiven intellektuellen Austausch sowie für die Reflexion darüber, was Geschichte für gesellschaftliche und politische Auseinandersetzungen heute leisten kann und muss.
Tickets sind vor Ort erhältlich, Einzelveranstaltung CHF 10.-, Tagungspass CHF 120.- bzw. CHF 50.- für Personen in Ausbildung und Personen mit wenig Geld. Für Mitglieder der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte ist die Teilnahme kostenlos, Neumitgliedschaften können ebenfalls vor Ort gelöst werden.
Kontakt: Barbara Holler, 2019@geschichtstage.ch / 044 634 38 58